Donnerstag, 27. Dezember 2007

Besuuuuuuuuuuuch :-)

M ist hier. Juhu!!
Aber jetzt regnet es. Na toll. (Und, liebe Dodos: ich meine
metereologischen Regen...!).
Außerdem ist Dubai doof: Ändert ständig die Verkehrsführung. Gut, dass
ich inzwischen gerne hier Auto fahre. Nervig ist nur, wenn man es nicht
rechtzeitig über 5 Spuren von links nach rechts zur Ausfahrt schafft.
Aber ich gebe zu - irgenwie hab ich auch nicht so ganz mitgekriegt, dass
aus 3 plötzlich 5 Spuren wurden. War vielleicht einfach etwas früh...
Meine zwei Standardsprüche für M hier in den nächsten zwei Wochen habe
ich übrigens auch schon gefunden:
1.) Nicht wundern.
2.) Da gewöhnt man sich dran.

Und jetzt geht es erstmal zu meinem Lieblingsinder...

Sonntag, 23. Dezember 2007

Frohe Weihnachten

Da musste ich doch neulich auf Doomies Blog lesen, dass Weihnachten bei 20° Grad im Schatten eh keinen Spaß mache...
Na dann... schnief... dann eben kein spaßiges Weihnachten dieses Jahr... ;-)




Allen, denen es ordentlich kalt ist, die ein zweites paar Socken sucken und sich dick in Schal, Mütze und Handschuhe einpacken, bevor sie das Haus verlassen, denen wünsche ich ein gemütliches, stressfreies und natürlich spaßiges Weihnachtsfest :-)

Und immer dran denken: Geschenke auspacken, nicht aufreißen!!

Samstag, 22. Dezember 2007

die Touristin...

juhu. bald Weihnachten ;-)
Meinen Part des Konsumierens habe ich jedenfalls gestern erledigt: Ich war in Dubai und dort fast den ganzen Tag in der Mall of the Emirates. Nicht zum Skifahren, sondern um meiner Kreditkarte eine Freude zu machen... Naja. Aber hielt sich alles in Grenzen... (hab ja noch auf den reichen Araber gehofft, der seine Kreditkarte bereitstellt, aber es waren irgendwie mehr Touristen da...).

Die 6-spurigen Straßen in Dubai habe ich dank fehlenden Berufsverkehrs am Freitag auch überlebt und ich habe auch wieder im Dunkeln nach Ras al Khaimah gefunden (was kein Problem ist, da die ganzen 100 km von Straßenlaternen entlang der Autobahn gesäumt sind!), allerdings zieht sich das furchtbar und das Auto fängt bei 120 km/h (ich finde, bei 119) an, fürchterlich zu piepen, damit man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält...

Vorher habe ich mich dann noch ins Madinat Jumereira "verirrt", ein Hotelresort + Suq im traditionell arabischen Stil. Ganz nett... und mit dem weltberühmten Burj al Arab im Hintergrund...

Dienstag, 18. Dezember 2007

muahahahah

ich hab den Alkohol-Laden entdeckt...! =)

Sonntag, 16. Dezember 2007

Irgendwie typisch...


Irdenwie typisch Ras al Khaimah. Berge, Wasser, Boote, Wasser, Baustelle, ein paar Hochhäuser...
1980er Flair vs. "wir wollen aber auch Dubai sein"...

Manchmal, aber nur manchmal...

... habe ich ja das Bedürfnis, die Araber zu erziehen!

V.a. beim Autofahren. Ich passe mich ja schon an und erwarte nicht bei jedem Spurwechseln ein Blinken, aber wenn ein Auto so ganz kurz vor knapp meint, noch mal eben schnell an meiner Motorhaube vorbeihuschen zu müssen, dann wär's doch zur kurzen Vorwarnung durchaus angebracht!

Und dann, diese ewig verspiegelten Autos!! Die dürfen hier wohl rundum verspiegelt sein und das sind sehr, sehr viele (> 50% mindestens) auch.
Ich glaube, verspiegelte Scheiben fördern eine bescheuerte Fahrweise!
Auch sonst find ich's doof. Will ich doch wenigstens zurückgucken, wenn ich an der Ampel angestarrt werde...

Müll aus dem Auto werfen. Noch so ne Sache.
Meine gut erzogene, umweltbewusste, deutsche Seele packt das einfach nicht!

Und: Tüten im Supermarkt. Wird einem ja alles eingepackt. Ist auch okay, denn ich brauch ja Mülltüten (die *ich* _in_ den großen (Katzen-)Container, und nicht daneben werfe... Ordnungssinn vor Katzenliebe, sorry...). Aber manchmal frage ich mich, warum man zwei kleine Gegenstände in ne extra Tüte packen muss, wenn es LOCKER noch in eine der anderen gepasst hätte... Oh. Und für frisches Fleisch oder Fisch oder meine bereits geschnittene Ananas (eins meiner Hauptnahrungsmittel... *g*) gibt es natürlich so oder so jeweils eine Extra-Tüte...

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Roundabout-Schmarrn...


Zu hoher 3ds max Konsum kann zu geistigen Nebenwirkungen führen. Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren illegallen Software-Beschaffer oder gönnen sich eine Auszeit...


Kreisverkehre in den Emiraten sind aber so eine Sache!!
Denn, wenn sie auch vieles nicht auf die Reihe bekommen, was die Emiratis schaff(t)en ist: jeden Kreisverkehr (mehr oder weniger) künstlerisch zu gestalten.
Das hat nicht nur ästhetische Aspekte, sondern macht durchaus aus zur Orientierung und Verkehrsleitung Sinn...
Wenn man also nach Ras al Khaimah hinein fährt, kommt zuerst der Clocktower Roundabout, dann der Dhau-Roundabout (spätestens hier rechts abbiegen, wer mich besuchen will!) und wenn man schon fast am Nordzipfel ist und nicht in die heruntergekommene Altstadt will, dann nehme man am Muschel Roundabout die erste Ausfahrt!
Im Stadtgebiet gibt es dann noch weitere Highlights, so z.B. den Teekannen Roundabout - oder besonders schick der Watchtower (also known as "laughing tower") Roundabout.
Richtung Süden gibt es dann noch den ganz tollen Orca Roundabout und auf dem Weg nach Sharjah den künstlerisch besonders wertvollen Horses Roundabout, um hier auch wieder nur die Highlights zu nennen...

Ich habe ein kleines Projekt gestartet und versuche nun, jeden der Roundabouts zu fotografieren und euch am Ende die RAK-Roundabout-Kollektion vorzustellen ;-)

Berg-Tag


Oh, wie schön, gestern war mal wieder ein Berg-Tag... also ein Tag, an dem man die Berge sehen, nicht nur erahnen konnte :-)
Ich bin dann immer ganz hin und weg...
Das Bild ist von der Corniche aus geknipst. Da machen sie gerade "landschaftsgärtnerisch" ein bisschen was... Palmen und Wege und bunte Beton-Bänke sind schon da... aber halt auch noch so öde Flächen wie hier...

Dienstag, 11. Dezember 2007

"Frau Mewes, was sehen Sie hier?"



Da "Frau Mewes" in diesem Fall ein Synonym für sämtliche Geographen ist, bitte her mit den Antworten!

Ist das denn auch Hammada, wenn es nur auf den engen Bereich eines Wadis beschränkt ist?!

Vielleicht sollte ich meine Kinder doch nur dann Hammada, Serir und Erg nennen, wenn ich das vollständig geklärt habe...

Liebe Grüße an mein Heidelberger Sozialleben... Ich vermisse euch (euch, nicht die UNI *g*).

Sonntag, 9. Dezember 2007

Bilder, Bilder, Bilder!

Am Wochenende war ich an der Ostküste, saß gemütlich am Strand des indischen Ozeans und war völlig hin und weg von Bergen. seufz. Diese Landschaft ist - obwohl karg und braun - einfach wunderschön und die Silhouetten der Berge in der Ferne hauen mich einfach wieder um...
Ich musste es öfteren mal auf dem Standstreifen anhalten, um ein paar Bilder zu machen, aber natürlich sind Bilder in diesem Fall nur ein fader Abklatsch der Realität...










Dann wollte ich euch nochmal ein paar Kamele zeigen, denn Kamele sind ja so toll...




und wenn man sich hier (unten) die Zivilisation wegdenkt, könnte man doch fast Wüstenreisende auf Kamelen sehen, oder?




Imke, die deutsche Archäologin hier, versorgt mich bestens mit Literatur zu diesem Land, die man gelesen haben muss. Also, habe ich zuerst einmal "Arabian Sands" von wilfried Thesiger gelesen. Thesiger, Engländer, reiste als dritter Europäer durch "die Sande", wie die Bedus die Rub al Khali, das leere Viertel, nennen und beschreibt ihr entbehrungsreiches Leben auf ihren langen Wanderungen durch die Wüste, die Ansichten und Verhaltensweisen der Bedus, die Stammesstreitigkeiten zwischen den verschiedenen Bedu-Stämmen usw. Es ist wirklich spannend - und was mich am meisten faszinierte, dass das alles noch nicht sooooo lange her ist! Thesiger reiste Ende der 1940er, damals kam es gerade auf, dass man mit dem Auto durch die Wüste fuhr (dagegen weigerte er sich aber) und es kamen auch die ersten Ölfirmen in die Länder... Und von da an veränderte sich wohl alles... und wenn man sich das alles heute anschaut?! Abu Dhabi das als kleines Nest mit 2000 Einwohnern beschrieben wird, das nur über brackiges Wasser verfügte - und heute...?! Meine Meinung dazu ist ja, dass man sich bei diesem rasanten (und das ist ja irgendwie noch untertrieben) Fortschritt nicht wundern muss, wenn in den Köpfen der Bevölkerung vieles anders läuft oder nicht ankommt - was man als Außenstehender/Westler allein aufgrund des Images nach außen, der Städte etc. anders erwarten würde...


Womit wir beim Thema Bulldozer wären... :-(
Erinnert ihr euch an dieses Bild?



Achtet auf den Koffer.

Und jetzt kommt das Nachher-Bild...:



lustigerweise ist der Koffer noch da (ist nur von genau gegenüber aufgenommen).
Trotzdem war das das ne extrem-extrem bescheuerte Aktion!
"Unsere" Pläne waren ja, dieses Viertel "irgendwie" aufzuwerten und als touristische Attraktion zu gestalten. Oder zumindest, bis sich da was entscheiden hat, _nicht abzureißen_. Ras al Khaimah ist nämlich das einzige Emirat in dem die echt alte Bausubstanz noch steht!! In allen anderen Emiraten wurde abgerissen und im alten Stil wieder aufgebaut, wobei halt der Stil, die Bauweise nicht wirklich authentisch nachgebaut wurde. Mickey-Mouse-Häuser heißen diese Gebäude deswegen hier im Deparment...



Nochmal Berge...




- denn am Freitag bin ich ins Wadi Bih gefahren. Allerdings nur bis zur omanischen Grenze, weil ich meinen Reisepass vergessen hatte und auch weil man um über diese Strecke an die Ostküste zu kommen einen Geländewagen braucht (wahrscheinlich würde man auch ohne noch ein ganzes Stück weit kommen, aber ich find das extrem nervig...). Wenn M also kommt (baaaaaaaaaaaaaaaaaald... seufz), dann mieten wir uns einen Geländewagen und machen diese Tour. Da freu ich mich schon riesig drauf! Mitten in den Bergen, und dann hoffentlich ohne Straßenlaternen und Strommasten überall...


Und weil dann die Tour am Freitag gar nicht so lange dauerte habe ich den Freitag genutzt, um planlos in Ras al Khaimah rumzufahren. Merke: Freitag gegen 12 Uhr ist die beste Zeit dazu, denn da beten sie alle und die Straße gehört mir, mir ganz allein, hrhr!! ;-)






ja, und zum schluss noch das hier, denn in diesem bepfeilten Gebäude darf ich arbeiten (oder bloggen oder emails schreiben...) und jedesmal, wenn ich hinfahre, finde ich den Anblick lustig, wie es da so rumsteht, zwischen nichts und den neuen Hochhäusern... Hinten links ist die RAK Free Trading Zone und hinter mir das Exposition Center und noch weiter hinten das Hilton und andere Hotels... Und dann, mutterseelen allein und klein, das Gebäude des Deparment of Antiquities and Museums... =)



Und damit sag ich dann für heute Tschüss (muss ja auch mal noch was arbeiten), wie ihr seht, geht es mir wirklich gut, was am tollsten ist, ist die Wärme, ich glaube, schon deswegen will ich gar nicht mehr zurück... seufz...

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Bulldozers!

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaargh.
Panik.
Grauen.
Entzetzen.
Unverstehen.
An den Kopf fassen!


Vorhin kam ein Anruf hier im Department.
Sie bulldozen jetzt einen Teil der Altstadt (ja genau, mein "Untersuchungsgebiet"!!) platt. Ist ja nicht so, dass man da mal vorher hätte bescheid geben können. Ist ja nicht so, dass hier irgendwas untereinander abgesprochen wird. Ist wohl eher so, dass jeder hier so seine kleinen Machenschaften betreibt.

Jedenfalls sind Christian und Hilal gleich hingefahren.
Eins der wichtigen Häuser und der komplette Bereich dahinter bis zum Meer ist jetzt platt.
Hier herrscht ziemliche Aufregung.
... und wir sind gespannt, wie das weitergeht... (und ich bin froh, dass ich wenigstens da war und Fotos gemacht habe!!!).

Die spinnen, die Locals!

Orgelpfeifen

oder "Oma-Sandalen für den Herrn"!

Wieder mal eine Begegnung mit Einheimischen auf einer meiner kleinen Entdeckungstouren... Es bleibt ja irgendwie (und auch zum Glück nicht aus) - denn entweder ich arme, weiße, junge Frau bin so mutterseelenallein unterwegs, dass man(n) denkt, man müsse mir helfen - oder ich spazier so offensichtlich mit dem Fotoapparat in der Gegend herum, dass man halt gucken "muss", was die weiße, unbegleitete Frau da so treibt (und warum sie Müll oder alte Boote fotografiert...).

Der Typ hier hat mich auch angesprochen, allerdings hab ich nicht so ganz verstanden, was er wollte. Dann ist er weitergefahren und als ich gerade schon wieder in mein Auto saß, kam er nochmal, ich hab nur "photograph" verstanden, und dann musste ich wieder aussteigen und ein Bild von mir mit seinen Kindern machen lassen (die haben auf dem Bild mit mir bestimmt *noch* unglücklicher geschaut, dabei hab ich mein liebstes Lächeln aufgesetzt und Salam Alaikum gesagt...). Jedenfalls hab ich dann auch gleich eins von ihm mit den Kids gemacht und so wenigstens mal Leute auf meinen Bildern...




Und Männerschuhe! Sind sie nicht gruselig?!

Übrigens hatten früher nur die Herrscher weiße Dischtaschs (ich sollte doch noch arabisch lernen...), alle anderen hatten (dunkel)rot - orange gefärbte. Ich sollte mal ein paar Bilder davon scannen. Sieht viel toller aus.

Ein Mysterium ist mir auch, wie die die weißen Dinger wieder sauber kriegen, denn hier wird ja nur kalt gewaschen. Wahrscheinlich ist Bleiche hier das Zauberwort.
Am geilsten ist übrigens, wenn die Dischtaschs so sehr gestärkt (heißt das so?) sind, dass man sie auch ohne Araber drin aufstellen könnte!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Ausblicke

Jetzt wo also die Berge öfter mal sichtbar sind (jubili! jubili!), wollte ich euch mal zeigen, was ich so sehe, wenn ich aus meinem Fenster schaue...

Das ist also der Blick aus dem Schlafzimmer, hinter diesen Bergen sehe ich morgens auch manchmal die Sonne aufgehen...
Oooooh, und ich liebe diese Berge... Auf meinem Weg zur "Arbeit" fahre ich direkt darauf zu, und wenn ich früh dran bin, dann liegen sie manchmal noch im morgendlichen Dunst und das Licht ist fantastisch und ich bin ganz hin und weg...




Ein Teil der Berge wird dann durch diese Hochhauszeile verdeckt... Hinter den Hochhäusern ist die Corniche, die um die Lagune herumführt.
Wunderbare Orientierungshilfe diese Condominiums übrigens - ich weiß immer, wo ich hinmuss, wenn ich zurück nach Hause will...



Und dann hätten wir da noch, aus dem Wohnzimmer-Fenster meinen Satellitenschüssel-Dschungel... (hier nur ein kleiner Ausschnitt...).



Weiter links im Hintergrund sähe man dann die vier Türme der Shaikh Zayed Moschee, besonders schön bei Nacht, wenn sie leuchten... :-)

Und jetzt, an die Arbeit mit mir...

Sonntag, 2. Dezember 2007

National Day

Ich analysiere: der Nationalstolz dieses Landes ist in den Hupen der Autos eingebaut. Das ist praktisch, denn jeder hat eins...!

Heute, Sonntag, ist National Day.
Und weil man so stolz drauf ist, ein Wohlstands-Araber zu sein, fährt man seit heute nachmittag hupend durch die Gegend und lässt die Reifen quietschen. Dazu Feuerwerk (ein großes,koordiniertes und unzählige einmalige Nebenschauplätze) und garantiert auch ein paar stolze Schüsse in die Luft... Jedenfalls ist der Geräuschpegel derzeit ziemlich nervig...

Vielleicht hab ich aber auch was nicht mitgekriegt und die veranstalten an diesem Tag einfach innerstädtische Autorennen?!
Das dachte ich jedenfalls vorletzte Nacht. (In Gedanken höre ich ja schon immer blecherndes Scheppern, wenn ich Reifen quietschen höre, aber irgendwie bleibt es aus...).

Naja. Ansonsten ist die Stadt seit ein paar Tage schon mit UAE Flaggen und noch mehr Fotos der Herrscher Familie (auf großen Plakaten und so) als sonst zugehängt, was ich dann schon wieder lustiger finde, - ist ja auch per se schonmal geräuschärmer ;-)

Und das Schlimme: Morgen, also Montag, ist immernoch National Day...

[Nachtrag... zumindest wurde am Montag nicht mehr so viel gehupt. Und auf der Corniche sah es aus, wie bei uns am 1. Januar und die orangenen Müll-Inder durften Saubermachen...]

Freitag, 30. November 2007

Kamele!

Mein neues Lieblingstier: das Kamel!

Hab hier schon immermal wieder ein paar gesehen, so aus dem Auto raus, aber heute morgen war ich mal hier beim Camel Race Track in Ras al Khaimah und hab mir ein Kamelrennen angeschaut...

Das ganze ist ziemlich unkompliziert, man fährt einfach dahin und stellt sich irgendwo an den Rand und wenn man die Stimmen hört und kurz darauf eine große Staubwolke sieht, dann weiß man, dass gleich Kamele kommen...



Wenn man mutig ist (was ich nicht bin) könnte man natürlich auch mit dem Auto neben dern Kamelen herfahren...



Witzig sind die kleinen Maschinen auf den Kamelen, die wohl eingeführt wurden, seit Kinder nicht mehr Jockey sein dürfen. Das ist dieser kleine Höcker (auf dem rechten Kamel hier unten sieht man das gut), an dem so ne Art Peitsche gefestigt ist und das dreht sich dann ein paar runden und bringt das arme Kamel zum rennen (ich vermute, die Dinger werden per Fernsteuerung vom Auto aus bedient... keine Ahnung...).







Danach/währenddessen kann man auch noch ein bisschen dort rumlungern, wo die Kamele nach dem Rennen wieder von ihren Besitzern in Empfang genommen werden. Da kommen dann plötzlich die ganzen Geländewagen so einen kleinen Hügel heruntergebraust, die Typen springen aus dem Auto und in das Gehege zu ihren Kamelen... Und dann werden sie zum Kamelparkplatz gebracht...

Mittwoch, 28. November 2007

Ras al Khaimah Altstadt


Mit diesem Bild möchte ich also meinen kleinen Bericht darüber, was ich
hier eigentlich mache (bzw. über die Altstadt hier...), einleiten. Im
Hintergrund seht ihr ein traditionelles Haus (oder was davon noch übrig
ist) und im Vordergrund den Rest der Altstadt: Müll...

Am Mittwoch war ich mit den Archäologen in der Altstadt und sie haben
mir dort einen Teil der historisch interessanten Häuser gezeigt und
nocheinmal vieles zur Bauweise und Nutzung erklärt... Ich werde nun ein
3d-Modell (hauptsächlich zu Visualisierungszwecken) dieser Altstadt bzw.
eines besonders interessanten Gebietes, das Potential hat, renoviert zu
werden, erstellen... (Hoffe ich...........:-/).
Das Modell soll zeigen wie die Altstadt etwa in den 1930er (bzw. bis in
die 1950er Jahre) aussah. 1930er deshalb, weil es aus dieser Zeit
Luftbilder der Royal Air Force gibt und bis 1950er Jahre deshalb, weil
da eine neue Bauweise, bzw. ein neues Baumaterial auftauchte und die
historische Substanz massiv veränderte...
Traditionell hat man hier nämlich die Häuser aus Korallenstein gebaut.
Auf dem unteren Teil dieses Gästehauses sieht man das ganz gut (man kann
wirklich noch ganz toll verschiedene Korallen erkennen!):



Zum Vorschein tritt das aber nur, weil der Verputz inszwischen
verwittert, ursprünglich sahen die Hausfassaden so aus, wie hier im
oberen Teil.
Diese Korallensteine wurden übrigens mit dem Schiff von Inseln ein
Stückchen weiter nördllich von RAK hergebracht. Zwar sind die Berge
direkt hinter der Stadt, aber Steinmaterial von dort in die Stadt zu
transportieren war zu mühsam! (nur das Fort - vom Herrscher gebaut - bestand aus Steinen aus den Bergen!)
... und im übrigen konnte sich auch nicht
jeder so ein Steinhaus leisten, die weit größere Mehrheit bestand aus
Hütten die komplett aus dem Material von Dattelpalmen gemacht wurden
(dazu ein ander mal mehr...).
Das Bild hier oben ist ein besonderes reich verziertes Haus, die
Mehrheit war viel einfacher gebaut - ohne diese ausgefallenen Ornamente
oder ganz ohne diese "Nischen". Die übrigens keine zugemauerten Fenster
sind! Fenster gab es keine - denn im Sommer wäre dadurch zuviel Wärme
reingekommen und im Winter zuviel Kälte!



Wichtig zu verstehen ist auch noch, dass das Grundstück einer Familie
von einer Mauer bzw. einem Zaun aus Dattelpalmen-Material umgeben war
und innerhalb solch eines Compounds verschiedene Gebäude waren: mit der
Längsseite nach Süden ausgerichtet das Sommerhaus und mit der Längsseite
nach Westen ausgerichtet das Winterhaus. Daneben gab es auf so einem
Compound vielleicht noch ein, zwei Hütten für Angestellte und eine
Kochstelle... Das Sommerhaus hat also nach Süden gar keine Fenster, nur
ein paar Belüftungsöffnungen und nach Norden hin sind die Türen (im
Sommer hat sich wohl aber eh das ganze Leben draußen abgespielt). Und
das Winterhaus hat eigentlich nur eine Tür, damit möglichst wenig Kälte
reinkommt...



Das Bild hier gibt vielleicht einen kleinen Eindruck... Das Gebäude mit
den Säulen auf der Veranda ist "neu", steht aber an der Stelle des
Sommerhauses, dahinter ist das noch erhaltene Winterhaus (der rechte
Teil ist wahrscheinlich auch später erst dazugekommen).

Irgendwann Mitte der 1950er haben die Leute dann gelernt wie man aus
Sand, Muschelmaterial etc. Ziegel presst. Dieses Material war plötzlich
viel leichter verfügbar und ein richtiger Bauboom setzte ein:
Verschiedene "domestic buildings" auf den Compounds kamen dazu, die
Häuser wurden ausgebaut oder komplett neu mit dem neuen Material
aufgebaut. Auf diesem Bild hier sieht man den Unterschied:



Die Mauer ist noch aus Korallenstein, dieser "Sichtschutz" gegenüber dem
Eingang aus diesem Breezeblock-Material.
Dieser Sichtschutz ist übrigens da, damit die Frauen sich innerhalb des
Compounds frei bewegen können... Wobei es ihnen doch eigentlich nur
wenig Zeit gibt, schnell nach drinnen zu laufen, wenn Gäste kommen... So
ganz klar ist mir das noch nicht. Reiche Leute hatten zum Empfangen der
Gäste extra Gästehäuser, in die man gelangte, ohne den Compound richtig
betreten zu müssen - da erscheint das ganze schon logischer...

Der Turm im Hintergrund, das ist der Klo-Turm!!! Muss einer sehr reichen
Familie gehört haben...

Und natürlich der Müll....
Ein großer Teil dieser noch traditionellen Häuser ist unbewohnt, völlig
heruntergekommen und völlig zugemüllt. Wir haben einen Mann gesehen, der
man eben aus seiner Tür getreten ist und gegenüber seinen Müll über die
Mauer geschmissen hat. Da muss man sich nicht wundern, wenn man in
manche Häuser nicht reinkommt, weil 1 m hoch (oder mehr...) der Müll
drin liegt....!!!
(Und erwähnte ich schon die *hässlichen* Katzen, die diesen Müll
bewohnen bzw. sich von ihm ernähren?!)



Tja, und diese reich verzierte Verande muss auch sehr reichen Leuten
gehört haben (die Bienen- und Muniotionskästen kamen erst später
dorthin....). Das merkt man auch daran, dass sich dieses Haus an der
höchsten Stelle des gesamtes Gebietes befindet: man hat dort wirklich
einen leichten Luftzug vom Meer gespürt - und in diesem Klima ist das
natürlich extrem angenehm und wichtig (nicht umsonst gibt es Windtürme...).


Meer?! ... ja, z.B. das hier...



Es gibt in dem Gebiet übrigens durchaus viele alte, schöne und grüne
Bäume! ... und Park-Teppiche sieht man auch des öfteren hier in RAK...
Wer sein Auto so liebt (? oder halt braucht) wie die Menschen hier, der
kann seinem fahrbaren Untersatz ja auch mal einen Teppich spendieren...!

So... jetzt habt ihr also einen kleinen Eindruck davon, wie es in meinem
"Untersuchungsgebiet" so aussieht und was es mit der traditionellen
Bauweise hier so auf sich hat...


Es gibt ganz furchtbare Masterpläne, die dieses Gebiet komplett abreißen
und neu bebauen wollen... Allerdings ist wohl selbst der Herrscher
dagegen dort Hochhäuser hinzubauen und im Gegenteil daran interessiert,
die historische Substanz auf irgendeine Weise zu erhalten
(wahrscheinlich hat er verstanden, dass Touristen neben der Manar Mall
auch noch andere Dinge sehen wollen... Und glaubt mir, in dieses Gebiet
verirrt/traut sich kein Tourist!). Nun ja... die Archäologen haben die
Hoffnung, dass mein Modell durchaus den Entscheidungsprozess
beeinflüssen könnte ("Verbales verstehen die hier nicht") und so hoffe
ich da doch mal mit... damit meine Diplomarbeit wenigstens ein bisschen
dazu beiträgt, die Welt zu retten... ;-)

Dienstag, 27. November 2007

Parrata

Gerade gab es zweites Frühstück hier im Department: Pakistanisches Parrata (keine Ahnung, ob man das so schreibt).
Ich könnte jetzt durchaus nach Hause gehen und den Rest des Tages mit verdauen (i.e. schlafen) verbringen... Aber es war so leeeeeeeecker... :-)




Eigentlich hätte es das gestern nach unserem "Spaziergang" durch und über die Müllberge der Altstadt schon geben sollen, aber wir waren zu spät: Parrata gibt es nur bis 11 Uhr. Und zwar wirklich Punkt 11 Uhr... (und das obwohl hier ja sonst eine andere Art der Pünktlichkeit gilt als in Deutschland...).

Das ganze ist so ne Art fritierter Pfannkuchen/Fladenbrot, gefüllt mit Rettich bzw. Kartoffeln (jeweils gut gewürzt), das dann in eine leicht scharfe Kichererbsen-Soße getunkt wurde.

Montag, 26. November 2007

die Vorteile einer Klimaanlage...

... Wäsche wird wunderschnell trocken... dafür ist es in meinem
Schlafzimmer jetzt so kalt wie im Kühlschrank... wie schnell man sich
doch an lokale Verhaltensweisen anpassen kann... ;)

(wobei hier viele ihre Wäsche auch draußen trocknen... was zwei Nachteile hat: erstens braucht sie aufgrund der Luftfeuchtigkeit Tage, um trocken zu werden und stinkt danach und zweitens könnte man sich dann das Waschen aufgrund des Staubes überall auch sparen...).

Meet the locals

Letzten Freitag (= Wochenende) hab ich mich mal wieder aufgemacht, eins
der "touristischen Ziele" Ras al Khaimahs aufzusuchen... Es nennt sich
Dhayah Fort und ist ein Verteidungsposten (bestehend aus zwei Türmen)
auf einem nahezu kegelförmigen, kleinen Berg, der da in der Gegend
rumsteht...



Und trotz dieses Wiedererkennungswertes hab ich mal wieder nicht auf
Anhieb dorthin gefunden... seufz.
Es ist aber auch echt nervig, dass sowas nicht ausgeschildert ist -
oder: 10 km vorher das letzte Mal.... Naja, dummerweise war dann an der
"Ausfahrt" auch noch eine Baustelle, so dass ich erstmal zu weit
gefahren bin. Bin dann bei der nächsten Ausfahrt raus und hab mich
erstmal Richtung "nächster Hügel" gehalten. Irgendwann war ich in so
nerArt Sackgasse/Wendehammer und schon hielt ein Auto an und machte
das Fenster runter... Ich hab dem guten Mann, ganz offensichtlich ein
Emirati, gesagt, dass ich das Fort suche, was er nicht gerafft hat. Dann
hab ich ihm den Flyer gezeigt und er hat mir verständlich gemacht (denn
er sprach kein Englisch und ich ja leider kein arabisch...) ich solle
ihm hinterher fahren... Er hat mich dann bis zur richtigen "Ausfahrt"
gebracht und dort hat's die Whitey schon wieder verrafft und stand
irgendwann in so nem Steinbruch und das nächste Auto, ich glaube, das
waren sogar "Sicherheitsleute", hat angehalten. Die beiden Männer
konnten etwas Englisch, und auch hier das gleiche Spiel: sie sind
einfach vorausgefahren und haben mich so idiotensicher bis zum Parkplatz
gebracht. Die Treppen nach oben hab ich dann doch noch alleine gefunden ;)

Und von oben hatte man wirklich einen tollen Ausblick auf die Berge
hinter einem und die Palmengärten überall - und natürlich auch auf den
Golf :-)



Das Fort wurde im 19. Jahrhundert gebaut, allerdings auf den Resten von
noch viel älteren Verteidigungsanlagen. 1819 hat es eine wichtige Rolle
gespielt, denn da haben die Briten die Stämme von Ras al Khaimah
angegriffen. Zunächste fühleten sich die Stämme dort oben sicher... dann
haben die Briten ihre größte Kanone an den Fuß des Hügels gebracht (was
durch Mangrovensumpf etc. sicherlich recht mühsam war) - aber dann war
die Sache geritzt...

Als ich dann wieder runterkam, hat mich gleich der nächste Araber
angesprochen: der Besitzer eines "Rest-houses" am Fuße des Forts. Hat
mir sein Rest-House angepriesen, wo man so toll Tee trinken könne und wo
es sogar einen Swimmingpool gebe und Hotel-Rooms hätte er auch...
Ich hab dem Guten versichert, dass ich mal wieder komme. Werd ich wohl
auf jeden Fall, ich kenn ja jetzt den Weg ;) ... und dann am nachmittag,
in der Hoffnung auf schöneres Licht... und einen Sonnenuntergang :-)



Auf dem Weg nach Hause, haben mir dann noch Kinder fröhlich aus dem
Auto gewunken und die liebe becca hat fröhlich zurückgewunken... und dann
flog aus dem einen Fenster ein Taschentuch und aus dem anderen eine
Getränke-Verpackung... Welcome to the Emirates... ;)

Sonntag, 25. November 2007

Sharjah #2

Noch ein paar Eindrücke aus Sharjah, mit diesen krassen Gegensätzen von alt und neu (und pseudo-alt) und all diesen Kontrasten zwischen modern und heruntergekommen...











Freitag, 23. November 2007

Sharjah!

Mittwoch war ich mit den drei Archäologen vom Department of Antiquities
and Museums, bei denen im Büro ich auch einen Arbeitsplatz habe, in
Sharjah. Abends war dort im Rahmen eines "Book launchings" ein Vortrag
der Autoren über Windtürme in Dubai, was auch für meine Arbeit nicht
ganz uninteressant war. Davor haben wir diverse Verantwortliche für die
Restauration in der sogenannten Heritage Area in Sharjah getroffen, wir
wurden herumgeführt und es wurde sich ausgetauscht. Davor waren wir noch
ein bisschen auf eigene Faust in Sharjah unterwegs und pakistanisch
essen. Mit den Fingern essen, großartig!

Diese Heritage Area wurde auf den Ruinen des ursprünglichen
Stadtzentrums erbaut: d.h. laut meinem Reiseführer "Häuser wurden
restauriert, Mauerreste in traditioneller Form zu Häusern rekonstruiert,
Museen eingerichtet, Plätze gestaltet und Souqgassen gebaut.".
Da ich ja mit Leuten unterwegs war, die sich auskennen, wurde ich
erstmal daraufhingewiesen, was da alles nicht stimmt, und mitunter käme
einem auch selbst die Idee, dass früher sämtliche Freiflächen nicht
gepflastert waren... Insgesamt fand ich es schon recht künstlich, auch
wenn einige Elemente in sich schon sehr schön waren... Vielleicht wirkt
es auch nur so unpassend, weil drumherum natürlich dennoch wieder neue,
hohe Gebäude stehen - allerdings teilweise auch noch völlig
heruntergekommene Ecken (die dann allerdings authenitisch alt sind...).

Und das *beste* ist eigentlich das alte Fort:



Das alte Fort wurde neu aufgebaut (es stand nur noch ein Turm) und jetzt
steht es hier als "Verkehrsinsel" zwischen den Häuserschluchten (und
kann als Museum besucht werden)...


Wahrscheinlich ist Sharjah wirklich nur ein kleiner Abklatsch von Dubai,
aber mich hat das schon umgehauen, mit all den Hochhäusern, die gerade
gebaut werden. Wie gesagt, dagegen ist Ras al Khaimah ländliche
Gemütlichkeit. (Vom Verkehr in Sharjah ganz zu schweigen. Ich würde da
wahrscheinlich Tage brauchen, um irgendwo hinzukommen, aber die haben
auch kaum Verkehrsschilder... ).

Und natürlich wo man hinschaut Kräne...




Donnerstag, 22. November 2007

Ping

Nur ganz kurz Hallo :)
Mir geht es immernoch sehr gut hier. Begreifen kann ich diesen Ort aber immernoch noch nicht und ob ich heute morgen die Berge (kurz vor Sonnenaufgang) gesehen habe oder ob ich das geträumt habe, darüber grüble ich immernoch nach...
Gestern war ich mit den Archäologen in Sharjah (einem der anderen Emirate). Ich fand's so krass, diesen Bauboom überall, die vielen hohen Häuser... Dagegen ist Ras al Khaimah wirklich ein Dorf!!
Bericht und Fotos gibt es bald. Morgen, also Freitag und Samstag ist ja erstmal Wochenende, da werde ich dann vielleicht mal dazukommen meine Eindrücke zu verarbeiten. Vieles kann man natürlich gar nicht fotografieren... Und beschreiben fast auch nicht, jedenfalls ich nicht...
Ein schönes Wochenende wünsche ich euch :-)

Montag, 19. November 2007

Welcome to Ras al Khaimah

Fand das "Eingangstor" auf der Autobahn nach RAK so witzig...


Manchmal kann ich das immer noch nicht richtig glauben, dass ich hier
bin... Ich glaube, ich habe immernoch nicht richtig verarbeitet, dass
ich die Prüfungen jetzt komplett hinter mir habe. ... und jetzt _meine
Diplomarbeit schreibe_ ...
Da denkt man vorher immer "soweit bin ich doch noch längst nicht", und
dann steckt man mittendrin und merkt: es geht!

Momentan jedenfalls macht es eigentlich richtig Spaß, vor seinen Daten
zu sitzen, sie entsprechend vorzubereiten, sich zu überlegen, was man
als nächstes macht, welche Daten man noch braucht, wie man da am besten
rankommt und wie man am besten so kleine Steine (technische Steine und
Gemeinheiten von ArcView) aus dem Weg räumt...
Arbeite seit heute auch im Büro des "Department of Antiquities &
Museums", wo ich an zusätzliches Material komme, fachlichen Rat der
beiden deutschen Archäologen - und Internet (!!) habe... :-)

Aber dann gibt es auch so ein bisschen nervige Sachen... Gestern bin ich
nach Jazirat al-Hamra (ein paar Kilometer südlich von RAK) gefahren. Das
ist angeblich das letzte authentische und traditionelle Dorf (Stadt),
das es in den VAE noch gibt... Mit meinem kleinen, sehr ansprechenden
Prospekt fahre ich also da hin, um mal wieder mitten in der "Pampa"
(nicht Wüste!) zu landen. Das Dorf, oder was davon noch stand war ne
richtige Geisterstadt, aber in der Nähe hab ich auf anderen Häusern auch
Satellitenschüssel gesehen, so dass in der Nähe wohl doch jemand wohnte
und ich nicht so recht wusste, wer mir da jetzt gleich begegnen wird
oder nicht... Auf so nem großen Platz waren unzählige Lkw-Anhänger
abgestellt und mir war wirklich mulmig zu Mute, mein Auto da stehen zu
lassen und mich zu Fuß in diese Geisterstadt auf zu machen, um
interessante Gebäude zu finden und zu fotografieren... Ich sollte mich
wohl in Zukunft nicht so anstellen...
Aber da es eh schon wieder dunkel wurde, bin ich dann nach einer kleinen
Runde auch wieder gegangen, immerhin mit ein, zwei brauchbaren Fotos im
Gepäck...



Tja... und weil ich diesen Turm von einem Foto kannte, hab ich da
überhaupt hingefunden...
Touristische Infrastruktur - was ist das?!

Sonntag, 18. November 2007

Steine und Gastarbeiter

Hier ein kleiner Nachtrag zu meiner Beobachtung all der mit Steinen
beladenen Lkw:


Habe gestern auch erfahren, dass diese Steine u.a. bis nach Dubai (ca.
100 km) transportiert werden...
Habe gestern überhaupt so einiges zum Kopfschütteln erfahren.
z.B. dass hier Mitte der 1970er Jahre (im Zuge des Ölbooms - in den
anderen Emiraten! -) ziemlich viel gebaut wurde. Bzw. damit angefangen
wurde. Dann hat man 1976 endgültig festgestellt, dass es in Ras al
Khaimah kein Öl gibt (nur etwas Gas). All die Gebäude, die auf Pump
gebaut wurden, wurden nicht fertiggestellt und blieben einfach stehen!
... (bei 50° C und 91 % Luftfeuchtigkeit im Sommer...).
- um dann Ende der 1980er, Mitte der 1990er daran weiterzubauen, d.h.
die Gebäude dann mal fertig zu bauen...

Und was das Bauen angeht... Heute war ich kurz bevor es dunkel wurde
noch unterwegs und kam von Süden aus einer Ecke in der gerade alle
möglichen Wohnviertel gebaut werden - manche im traditionellen Stil,
andere auch á la Dubai auf eine Aufschüttung im Meer glaube ich (ab und
zu muss man ja auch mal auf die Straße achten, wenn man da so
rumfährt... :-/). Jedenfalls hab ich ziemlich viele alte,
runtergekommene Busse voll mit Gastarbeitern (war gestern bei Deutschen
hier eingeladen, die benutzten das Wort "Sklavenarbeiter"...!) gesehen,
oder Inder/Pakistanis (nehme ich mal an) auf offenen Pick-ups, die
zurück Richtung Stadt gefahren wurden. Ich meine, mir ist vollkommen
klar, dass die Emiratis das nicht selber bauen und weiß auch, dass diese
Arbeiter unter mitunter wirklich üblen Bedingungen arbeiten, trotzdem -
oder wahrscheinlich gerade deswegen - ist es komisch, das so zu sehen...

Gibt da auch noch so ein paar andere Eigenheiten hier... Ich kenne
bisher zwei Supermärkte hier. Das eine ist der große Carrefour (nennt
sich auch Hypermarket) in der Manar Mall, *der* Shopping Mall hier. Da
werden einem die Einkäufe von dem Kassierer in Plastiktüten verpackt.
Bei dem anderen, auch nicht soooo kleinen bei mir um die Ecke wird das
Verpacken von einem zusätzlichen Mitarbeiter erledigt und bisher wurden
mir dann von dem auch immer die Tüten bis zum Auto getragen (weswegen
ich beschlossen habe, da immer mein Wasser einzukaufen... *g* --- nee,
mal im Ernst... muss mal beobachten oder rauskriegen, ob man denen dafür
Trinkgeld gibt...komm mir schon echt blöd dabei vor...).
Tja, und im Carrefour auf den beschatteten (!) Parkplätzen laufen immer
irgendwelche Typen rum, die einem das Auto putzen, während man einkauft.
- natürlich nur, wenn man sie bezahlt... Heute wurde ich gleich zweimal
gefragt. Ein sicheres Zeichen, dass mein weißes Auto schon ganz schön
eingesaut ist... ;) Was hier aber auch echt nicht ausbleibt... v.a. wenn
man in einem Viertel wohnt, wo es quasi nur Sandpisten gibt...
(Momentan allerdings stehen da ein paar Tümpel... Ich glaube, Samstag
war wie in Deutschland Auto-Waschtag - jedenfalls für die, die es selber
machen und ich glaube nicht, dass hier Emiratis wohnen...).

Ein paar erste Eindrücke!

So.... jetzt bin ich also schon ein paar Tage hier und habe mich etwas "eingelebt". Was an sich nicht soooooo schwer ist, wahrscheinlich, weil ich ja alleine wohne... Ansonsten sind hier natürlich einige Dinge anders und gewöhnugsbedürftig, aber das ist ja auch alles ganz spannend.

Nach meiner ersten Nacht hier, wurde ich zwar nicht vom singenden Muezzin geweckt, war aber für meine Verhältnisse doch schon recht früh wach und nutzte das, um in der Kühle des Morgens mal einen etwas genaueren Blick auf mein "Untersuchungsgebiet" zu werfen. Alles ziemlich, ziemlich heruntergekommen dort, es liegt viel Müll rum (aber das ist hier genrell so) und natürlich wird man recht dumm angeschaut, wenn man als Frau, ganz offensichtlich westlich und dazu dann noch ab und zu Fotos machend, dort rumläuft. Ich hab einfach alle ignoriert. Allerdings hab ich mich auch nicht getraut, in die wirklich kleinen Gassen reinzuschauen, denn Privatssphäre spielt ja in orientalischen Ländern doch nochmal eine andere Rolle als bei uns - wobei in diesem Viertel, was ja die Altstadt von Ras al Khaimah ist, auch keine "echten" Emirati mehr wohnt. Als ich meine erste Runde gedreht hatte, wurde es dann auch sowieso so warm und ich hab ich ins Auto mit der kühlenden Klimaanlage gerettet...


Apropos Auto... Autofahren ist ja hier das Standard-Fortbewegungsmittel, klar! Hatte ja am Anfang etwas Angst, dass das Autofahren hier zu chaotisch sein könnte, aber es geht wirklich gut. Inzwischen verstehe ich auch, wie man sich in den eigentlich immer zweispurigen Kreiseln zu verhalten hat. Ansonsten überholt man sowohl rechts als auch links oder auf dem Standstreifen und blinken muss man beim Spurwechseln eigentlich auch nicht. Gehupt wird auch ständig, was mich meistens immernoch erschreckt, aber ich bilde mir ein, dass es in den seltensten Fällen mir gilt *g*. Gehupt wird grundsätzlich, wenn man an einer Ampel 1/10 Sekunde nachdem auf Grün umgeschaltet wurde noch nicht losfährt. Und dann glaube ich auch, um sich zu begrüßen..... Oder wenn man im Kreisel Mist baut (was dann höchstwahrscheinlich mir galt... *fg*). Ich glaube, morgens sammeln auch so ne Art Sammel-Taxis/Firmenbusse (?) die Leute hier im Viertel ein und Hupen dann auch ständig. Aber da ich aufgrund des vielen Gebrummes hier (Klimaanlagen, Lüftungen etc.) sowieso mit Ohrstöpseln schlafe, ist mir das auch egal...
Freuen tu ich mich übrigens immer, wenn's von der Moschee wieder zum Gebet ruft :-)

Das hier ist zwar nicht die Moschee, deren Gebetsgesang ich mitbekomme, aber ich sehe sie trotzdem von meinem Fenster und fahre auch ständig daran vorbei ("mein" Internet-Café ist direkt daneben) und finde sie wirklich schön. Erkennt man auf diesem Bild natürlich nicht, aber trotzdem:


Shaik Zayed MoscheeLeider habe ich bisher noch keinen klaren Tag erwischt, immer ist es trübe, man sieht kaum den blauen Himmel und leider auch nicht die Berge, die direkt hinter der Stadt anfangen... :-(
Deshalb dachte ich, fahre ich doch heute mal den Bergen entgegen, auch um so ein bisschen meine "Mental Map" von Ras al Khaimah zu erweitern, die bisher nur einen sehr kleinen Radius umfasste... ;)
Heute morgen kam dann allerdings noch voll der Neben dazu und man hat quasi gar nichts mehr gesehen...
Ein bisschen später und ein bisschen weiter draußen dann allerdings doch: Ein Erahnen der Hajar Mountains und nachdem ich ein paar Straßen ins Abseits ausprobiert habe, auch etwas mehr Landschaft...


Das war schon komisch... Einerseits laufen einem ständig Ziegen vors Auto (wobei man eh ständig langsam fährt, wegen der wirklich nervigen Speed bumps...), dann kam ich mal an so ner Wellblechthüttensiedlung vorbei, die aussah wie ein indischer Slum (was man sich eben so darunter vorstellt...) - und da liefen auch lauter "indisch" angezogene Menschen rum... Ein Stückchen weiter aber wurde auch überall gebaut (was hier auch an jeder, wirklich jeder, Ecke passiert!) und zwar richtig nette Einfamilienhäuschen... und zwischendrin karge Leere oder Dattenpalmen-Haine...

Und dann... von einem bewaffneten Menschen in Uniform bewacht, das hier:


Laut Karte die RAK Satellite Station, hing auch ein Schild von Etisalat (Ja, Yeti-Salat!!) dran... Ich fand's beeindruckend, wie ich auch immernoch diesen Satelliten-Schüssel Dschungel aud den Dächern überall faszinierend finde.
Und man bemerke die Berge im Hintergrund... Die gehen eigentlich bis 2000 m rauf, soweit ich weiß, also sind das quasi nur die Fußnägel - äh Hügel, oder?!

Die Berge bestehen übrigens aus Kalkstein und ein Stückchen weiter nördlich ist auch ein großer Steinbruch. Was mir auch schon auf dem Weg von Dubai aufgefallen ist, es fahren unheimlich viele Lkws mit riesigen Steinblöcken beladen rum. Die kommen auch kaum vom Fleck... Und heute fuhr ich direkt hinter einem und hab wirklich gebetet, dass der nicht plötzlich seine Ladung verliert... Das sah auch alles so alt und instabil aus...


Im übrigen habe ich das Gefühl, manche Lkw's fahren hier mit Rohöl, so wie die rußen... (Lieber Moritz: Nein, die Rauchfahne hat keine Tyrannosaurus Rex-Form!).
Krass fand ich auch, dass die rechte Fahrbahn dieser Straße zum und vom Steinbruch weg total am Arsch war... Ich vermute wirklich stark, dass es von diesen schwerbeladenen Lkw kommt... Manchmal sind da auch Mega-Schlaglöcher auf der Straße, wo ich mir so gedacht habe, dass meine Sorge, dass da doch mal was von dieser Steinladung runterfallen kann, gar nicht so unbegründet war... Am besten ist da wohl prinzipiell links zu fahren... ;)

Und zum Abschluss noch irgendso ein alter Turm, der da mitten in der Gegend rumstand... So long!