Montag, 2. April 2007

Akte Praktikum, Woche 1

Nun, da unser kleines, gemütliches Schneckenhaus eigentlich fertig eingerichtet ist (bis auf ein paar Kleinigkeiten versteht sich...), mein neuer in Windows Vista gehüllter Rechner halbwegs eingerichtet ist (und nur noch einmal täglich komische Dinge tut/erzählt), hab ich endlich mal Zeit, ein bisschen was von meinem Praktikum zu erzählen...



Klein-Becca radelt jetzt also täglich ins Vermessungsamt, begibt sich in die GIS-Abteilung, holt sich bei den Jungs im Technik-Raum den Schlüssel für den Schulungsraum, schnappt sich den Laptop aus der Schublade, klemmt sich hinter den Bildschirm und bleibt da für den Rest des Tages. So ungefähr jedenfalls...



Am ersten Tag wurde ich nach einer kleinen thematischen Einführung, einem Rundgang durch Amt 62, bei dem ich allen Leuten die Hand schütteln durfte und dem Unterzeichnen der Datenschutzerklärung erstmal wieder nach Hause geschickt. Kommen durfte ich erst wieder am Mittwoch, denn da begann eine Smallworld-GIS Schulung für Mitarbeiter anderer Ämter, bei der ich auch erstmal teilnehmen sollte, denn das GIS-Programm mit dem sie dort arbeiten, kannte ich bisher noch nicht. Es standen also zwei Tage Vollzeit-GIS an, was ich als Einstieg eigentlich ganz gut fand.



Wer jetzt mal wieder nicht weiß, von was ich rede, der begebe sich bitte auf http://ww2.heidelberg.de/hd_map/ .

Dort gibt es einen Online-Stadtplan, in dem man z.B. Adressen oder Einrichtungen wie Kirchen, Krankenhäuser etc. suchen kann. Genau das kann das GIS (=Geograpisches Informationssystem) mit dem wir dort arbeiten auch. Aber es kann noch einiges mehr. Z.B. zeigt es, wenn man nur weit genug reinzoomt die amtliche Liegenschaftskarte mit genauen Flurstücksgrenzen, Gebäude-Grundrissen usw. an. Man kann auch nachschauen, wem das Grundstück gehört und solche Dinge (darf man aber eigentlich nicht...). Dann gibt es einen riesigen Katalog von weiteren sogenannten Objektklassen (layer), die man sich einblenden lassen kann. So z.B. Kanäle oder Bäume oder Telefonleitungen oder Verkehrszeichen oder ärcheologische Fundstätten oder Bebauungspläne oder Naturschutzgebiete oder oder oder... (Natürlich wird es etwas unübersichtlich, wenn man sich alles gleichzeitig einblendet...). Und natürlich sind all diese Daten nicht nur zum Rumspielen und sich dann freuen da, sondern man kann sich dann beispielsweise Wasserschutzgebiete und Altlastenstandorte gleichzeitig einblenden lassen und schauen, ob man die Welt retten muss. Sowas macht ein Geograph...!

Allerdings hab ich in den zwei Schulungstagen natürlich nur gespielt...



Am nächsten Tag durfte ich dann 3D-Gebäude erfassen. Dafür blendet man sich dann eben anstatt Bäumen oder Kirchen die Gebäudehöhen, sowie Dachkonturpunkte ein. Dann nehme man eine Bauakte, befreie den Plan des Architekten aus sämtlichen Klammern, entfalte ihn großräumig, schaltet den 3D-Modus seines Gehirns ein, setzt Punkte an bestimmten, Punkten des Daches, gibt das ganze über eine 3D-Schnittstelle als z.B. *.vrml-Datei aus und betrachte es in einem Programm, das das kann.

So die Theorie. Im Endeffekt ist das ganze eine wunderbare Trial-and-Error Geschichte: Punkte setzen, ausgeben, anschauen, gucken, wo was falsch gelaufen sein könnte, wenn das Dach "irgendwie komisch aussieht", es ändern, wiederum ausgeben, gucken, ändern usw.

Ok, diese Sache lässt sich meistern. Das wirklich Schwierige ist nur, dass man diese Architekten-Pläne erstmal verstehen muss... Echt blöd, wenn man sich aufgrund seines eingeschränkten, räumlichen Vorstellungsvermögens (toll, nur weil die Männer sich früher mal den Job des Jagens unter den Nagel gerissen haben, muss ich mich jetzt mit diesem nicht-funktionierenden 3D-Modus rumschlagen...!) viel zu schwer tut, all diese ineinander verschachtelten Dächer mit ihren Gauben und Vorsprüngen zu verstehen und dementsprechend umzusetzen... Sind aber trotzdem ein paar passable Häuser bei rausgekommen!

Keine Kommentare: